Die große Bedeutung einer professionellen, wissenschaftlich fundierten Beratung zu einer ausgewogenen Ernährung während der Schwangerschaft, wird sowohl in zahlreichen Metaanalysen, als auch von der World Health Organization (WHO) unterstrichen. Die unterschiedlichsten Auswirkungen von Nährstoffdefiziten betreffen nicht nur Mütter und Kinder in Entwicklungsländern, sondern sollten auch in allen Industrieländern Thema einer Ernährungsberatung junger Frauen darstellen.
Die Ziele und Themen einer Ernährungsberatung reichen von einer bewussten Auswahl möglichst vielfältiger Speisen (Stichwort Geschmacksprägung), über eine adäquate Gewichtszunahme, bis hin zu einer kontrollierten Aufnahme von Mikronährstoffen in Form von Präparaten.
Wie dies in der Praxis und im Detail aussieht, wird bei jeder Schwangeren in der Beratung individuell entschieden. Ein Ernährungsmythos, der sich nach wie vor in vielen Köpfen hält, ist die Annahme man müsse bzw. dürfe während der Schwangerschaft für zwei essen.
Natürlich stimmt es, dass der Energiebedarf während der Schwangerschaft steigt, doch tatsächlich erst ab dem 2. Trimester, also dem 4. Schwangerschaftsmonat und hier auch nur um 250 kcal pro Tag, was in etwa einem Vollkornweckerl mit 2 Scheiben Käse und etwas Gemüse entspricht.
Im letzten Trimester beträgt der tägliche Mehrbedarf dann schon stolze 500 kcal, also beispielsweise einer Portion Fisch mit Couscous und Gemüse.
Gerade in der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, die täglich aufgenommene Energie möglichst mit Lebensmitteln zu decken, die eine hohe Nährstoffdichte aufweisen und nicht ausschließlich mit Schokolade und Essiggurkerln.
Sollten typische Schwangerschaftsbeschwerden auftreten, wie beispielsweise Übelkeit, Verdauungsbeschwerden oder Sodbrennen, helfen meistens schon folgende Tipps und Tricks:
- Öfter essen, dafür kleinere Mahlzeiten und zusätzlich ausreichend trinken
- Kohlensäurehaltige Getränke meiden
- Geröstete und sehr fette Lebensmittel reduzieren
- Ingwertee, lauwarm trinken
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Täglich gemäßigte Bewegung
Und da wir gerade beim Thema Bewegung sind, hat Victoria Wildhaber (Physiotherapeutin und Osteopathin i.A.) noch abschließend ein paar Worte zu Sport und Bewegung in der Schwangerschaft:
„Aus physiotherapeutischer Sicht ist gegen Sport in der Schwangerschaft, sofern auch aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht, absolut nichts einzuwenden. Schwanger zu sein ist keine Krankheit, das heißt es ist (fast) alles erlaubt, was einem körperlich gut tut und das Baby nicht gefährdet. (Anmerkung: Tauchen, Kampfsportarten, etc. eher sein lassen).“
Tägliche regelmäßige Bewegung tut Mutter und Kind auf jeden Fall gut, es reduziert das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und wenn man sich dabei auch noch im Freien aufhält, wird sogar zusätzlich die Vitamin D – Synthese angekurbelt.
Also ab ins Freie, solange sich noch ab und zu die Sonne blicken lässt!
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